menschliche Schädelbasis im Internet
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Autor & Editor: PD Dr. med. H. Jastrow
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1. Knochen mit den hier erkennbaren Teilen, ihren Öffnungen und den durchtretenden Strukturen:
Os frontale (Stirnbein):
Squama frontalis (Stirnbeinschuppe); hier hat der Musculus temporalis einen Teil seines Ursprungs; grenzt an der Sutura sphenofrontalis an die Ala major des Keilbeins (Os sphenoidale).
- Fossa glandulae lacrimalis (Tränendrüsengrube) seitlicher Bereich der Pars orbitalis des Os frontale an welchen sich die Tränendrüse (Glandula lacrimalis) anlagert.
- Margo supraorbitalis (oberer Augenhöhlenrand) Grenze zwischen der Pars orbitalis und der hier oberhalb nicht mehr erkennbaren Squama frontalis. Hier findet sich in ca. 1,5 cm Abstand zu der oben nicht mehr erkennbaren Anheftungsstelle der Trochlea (Umlenkschleife) des M. obliquus superior eine
- Incisura supraorbitalis (Rinne oberhalb der Augenhöhle), die auch als kleines Loch (Foramen supraorbitale) ausgebildet sein kann. Darin verlaufen der Nervus supraorbitalis (Ast des N. frontalis aus dem N. opthalmicus V1) mit einer kleinen Begleitarterie und Vene (Arteria bzw. Vena supraorbitalis). Diese Strukturen versorgen die Stirnregion. Die Incisura supraorbitalis ist der erste Valleix'sche Druckpunkt zur Prüfung des Nervus trigeminus und bei Stirnhöhlenentzündungen besonders schmerzhaft.
Facies orbitalis = Pars orbitalis des Os frontale (Augenhöhlenteil des Stirnbeins).
Os ethmoidale (Siebbein):
Hier ist nur ein kleiner Teil des vordersten Abschnittes der zum Siebbein gehörenden Concha nasalis media (mittlere Nasenmuschel) erkennbar
Os lacrimale (Tränenbein):
Hier ist nur ein kleines Stück der Pars nasalis (Nasenhöhlenanteil) des Tränenbeins sichtbar.
Os nasale (Nasenbein):
Hier ist nur ein Teil der Basis des Nasenbeins zu sehen.
Os incisivum (Zwischenkieferknochen):
Dieser unpaare Knochen geht aus dem Zwischenkiefersegment hervor und läßt sich hier nicht gegen den Oberkieferknochen (Maxilla) abgrenzen (daher gleiche farbliche Markierung)
Fossa incisiva (Schneidezahngrube) geht aus dem Foramen incisivum (Schneidezahnloch) hervor, worin die Canales incisivi (Schneidezahnlochkanäle) beider Nasenhöhlen münden. Neben den Nervi incisivi, die aus den Nervi nasopalatini beider Seiten (Äste der Nn. maxillares V2) hervorgehen, treten hier Begleitarterien und Venen aus, die den vorderen Bereich des harten Gaumens (Palatum durum) bis zum Zahnfleisch der Schneidezähne (Dentes incisivi) versorgen.
Maxilla (Oberkieferknochen):
- Processus palatinus (Gaumenfortsatz) geht nicht klar abgrenzbar nach vorne in das Os incisivum über und bildet den größten Teil des harten Gaumens (Palatum durum). Die Mittellinie des harten Gaumens (Sutura palatina mediana) zieht von Hinterrand der Fossa incisiva bis zur Spina nasalis posterior des Gaumenbeins und ist bei Gaumenspalten (einer angeborenen Fehlbildung mit teilweise oder ganz fehlendem Gaumenverschluß) inkomplett verschlossen. Die Sutura palatina transversa (Gaumenknochenquernaht) grenzt die Processus palatini beider Seiten nach hinten gegen das Gaumenbein ab.
Processus alveolares (Zahnfortsätze; rechts und links je einer) mit unzählingen winzigen (nicht bezeichneten Löchern) Foraminae, die Nervenäste des Plexus dentalis superior aus dem Nervus maxillaris V2 sowie feine Gefäße zu Zahnfleisch und Zähnen bringen
- Juga alveolaria (Zahnjoche) sind die seitlichen Knochenränder der Processus alveolares der Maxilla. Im Inneren der becherförmigen Vertiefungen für die Zähne finden sich unzählige feine Löcher, weshalb deren Wand als Lamina cribriformis (durchlöcherte Schicht) bezeichnet wird. Hierdurch gelangen Nervenäste und feine Gefäße zum Zahnhalteapparat (Parodontium), der die Zahnwurzeln verankert. In deren Spitzen wiederum treten feine Nerven- Arterien- und Venen (Nn. Aa. und Vv. dentales) für die Zahnpulpa von winzigen Foraminae des Knochens kommend ein bzw. aus.
- Tuber maxillae (Oberkieferknochenhorn) eine dünnwandige Auftreibung der Hinterwand der Kieferhöhle (Sinus maxillaris).
Fossa canina (Kaugrube) unterhalb des Foramen infraorbitale gelegene Vertiefung mit dem Ursprungsfeld des M. levator anguli oris.
Foramen infraorbitale (Unteraugenloch) hier tritt der Nervus infraorbitalis (aus dem Nervus maxillaris V2) mit einer kleinen Arteria und Vena infaorbitalis aus dem Canalis infraorbitalis (Unteraugenkanal) kommend aus. Diese Stelle ist der zweite Valleix'sche Druckpunkt zur Prüfung des N. trigeminus und bei Kieferhöhlenentzündungen besonders schmerzhaft.
Processus frontalis maxillae (zum Stirnbein reichender Fortsatz des Oberkieferknochens) über dem Processus nasalis (Nasenfortsatz des Oberkieferknochens) gelegener, hier nicht erkennbarer Abschnitt der Maxilla, in dessen Bereich die Pars orbitalis des M. orbicularis oculi ihren Ursprung hat.
- Margo infraorbitalis (Unterrand der Augenhöhle) wird nur im medialen Bereich von der Maxilla, im lateralen von der Facies orbitalis des Jochbeins (Os zygomaticum) gebildet.
Processus zygomaticus (Jochbogenfortsatz) bildet mit dem Os zygomaticum und dem Processus zygomaticus des Schläfenbeins (Os temporale) den Jochbogen (Arcus zygomaticus).
Os palatinum (Gaumenbein):
Spina nasalis posterior (hinterer Nasensporn) hinteres spitzes Ende des Jochbeins, das in Fortsetzung der Sutura palatina mediana zu finden ist.
- Lamina horizontalis (waagerechte Lamelle des Gaumenbeins) bildet den hinteren Abschnitt des harten Gaumens (Palatum durum) und reicht bis an das
- Foramen palatinum majus (großes Gaumenloch) zwischen Lamina horizontalis des Gaumenbeins und Zahnfortsatz (Processus alveolaris maxillae); dient dem Durchtritt des Nervus palatinus major (aus dem Nervus maxillaris V2) und der begleitenden A. palatina major sowie V. palatina major zur Versorgung des hinteren Bereichs des harten Gaumens (Palatum durum). Das Foramen setzt sich in den großen Gaumenbeinkanal (Canalis palatinus major) fort, aus dem die ebengenannten Strukturen kommen.
- Lamina perpendicularis (herunterhängende Knochenlamelle des Gaumenbeins), die den hinteren inneren Teil der seitlichen Nasenwand bildet
- Incisura sphenopalatina (Knochenspalte zwischen Keilbein und Gaumenbein) im Bereich des hinteren Nasendachs. Hier treten die Nervi nasales posteriores superiores (aus dem Nervus maxillaris V2) und die gleichnamigen Arterien und Venen von der Flügelgaumengrube (Fossa pterygopalatina) kommend in die hintere Nasenhöhle ein.
- Processus pyramidalis (pyramidenförmiger Fortsatz des Gaumenbeins) an dessen unterem hinteren Ende nahe dem
- Foramen palatinum minus (kleines Gaumenloch) stellt die äußere Öffnung des kleinen Gaumenbeinkanals (Canalis palatinus minor) dar, der den Nervus palatinus minor (aus dem Nervus maxillaris V2) mit einer kleinen Begleitarterie und Vene (A. palatina minor & V. palatina minor) beinhaltet, welche der Versorgung überwiegend des weichen Gaumens (Palatum molle) dienen.
Os zygomaticum (Jochbein):
Facies orbitalis (Augenhöhlenfläche) des Jochbeins, bildet den seitlichen (lateralen) unteren Rand der Augenhöhle (Orbita)
- Corpus (Jochbeinkörper) bildet mit den Processus zygomatici des Oberkieferknochens (Maxilla) und des Schläfenbeins (Os temporale) den Jochbogen (Arcus zygomaticus) an dessen Unterrand der Musculus masseter seinen Ursprung hat. Hier ist nur ein kleiner Teil des Jochbeinkörpers zu sehen.
- Die Facies temporalis ist die dem Musculus temporalis zugewandte Fläche des Jochbeins an der Innenseite des Jochbogens.
Vomer (Pflugscharbein):
- Alae vomeris (Pflugscharbeinflügel) seitliche dünne Fortsätze des Pflugscharbeins
- Corpus vomeris (Pflugscharbeinkörper) an dem nach basal die Lamina perpendicularis (herunterhängende Knochenlamelle) befestigt ist, die bei der hier gezeigten Schädelbasis jedoch zerstört wurde.
Os sphenoidale (Keilbein = Wespenbein):
Ala major (großer Keilbeinflügel); bildet einen großen Teil der Schädelbasis von unten und reicht von der Flügelgaumengrube (Fossa pterygopalatina) und der anschließenden unteren Augenspalte (Fissura orbitalis inferior) über die Keilbein-Schläfenbeinnaht (Sutura sphenosquamosa) bis zur Keilbein-Felsenbeinspalte (Fissura sphenopetrosa) an die Basis des Processus pterygoideus heran, wo sich die Fossa infratemporalis hinter der Crista infratemporalis findet. Die Ala major beinhaltet das Foramen ovale und das Foramen spinosum sowie das hier nicht erkennbare Foramen rotundum, welches in die Flügelgaumengrube (Fossa pterygopalatina) mündet. An seiner nach vorne seitlich orientierten (rostrolateralen) Spitze findet sich die Facies temporalis mit einem Teil des Ursprungs des Musculus temporalis.
   - Fossa infratemporalis (Grube unter dem Musculus temporalis) rostromedialer Teil der Ala major. In der Fossa infratemporalis finden sich hauptsächlich der Musculus pterygoideus lateralis und -medialis, das Corpus adiposum buccae (Bichat'scher Wangenfettpfropf), die Arteria maxillaris mit einigen ihrer tieferen Äste wie z.B. der A. meningea media und der venöse Plexus pterygoideus, der klinisch wichtige Verbindungen zum im Schädel gelegenen Sinus cavernosus hat. In der Fossa infratemporalis verzweigt sich der Nervus mandibularis V3 in seine Äste, z.B. den N. lingualis an welchen sich hier die Chorda tympani anlagert. Ferner findet sich hier medial des Hauptstammes des Nervus mandibularis V3 das parasympathische Ganglion oticum (Umschaltstelle für den Nervus petrosus minor) direkt unterhalb des Foramen ovale.
   -Fissura orbitalis inferior (untere Augenspalte); hier ziehen die Arteria und Vena infraorbitalis, Vena ophthalmica inferior, der Nervus zygomaticus und der Nervus infraorbitalis (beide Äste des Nervus maxillaris V2) sowie feine vegetative Rami orbitales aus dem Ganglion pterygopalatinum (in dem medialen, hier nicht erkennbaren Bereich).
Foramen ovale (ovales Loch)
   - Nervus mandibularis V3 (3. Ast des Nervus trigeminus); versorgt sensibel mit der Portio major die Unterkiefer und Halsregion und innerviert mit der Portio minor die Kaumuskeln
   - Plexus venosus foraminis ovalis hat Verbindungen zum Sinus cavernosus, Plexus pterygoideus und der V. meningea media
Foramen spinosum (spindelförmiges Loch)
   - Arteria meningea media (mittlere Hirnhautarterie); versorgt nahezu allein die gesamte Dura und die Knochen des Schädels von innen
   - Ramus meningeus aus dem Nervus mandibularis V3 (3. Ast des Nervus trigeminus); versorgt von innen den Großteil der harten Hirnhaut (Dura mater cerebri), die das innere Periost der Schädelknochen beinhaltet
   - Vena meningea media (mittlere Hirnhautvene); kleine Vene, die Verbindung zum Plexus venosus foraminis ovalis hat und die gleichnamige Arterie begleitet
   Foraminae accessoriae (inkonstant vorhandene) Durchtrittsstellen für kleine Venen, die den Sinus cavernosus und Plexus venosus foraminis ovalis mit dem unterhalb des Schädels gelegenen Plexus pterygoideus verbindet
Corpus ossis sphenoidalis (Keilbeinkörper); im Inneren liegt die Keilbeinhöhle (Sinus sphenoidalis)
Processus pterygoideus (Keilbeinfortsatz) weist nach hinten seitlich eine dünne Knochenplatte, die Lamina lateralis auf. Der Musculus pterygoideus lateralis hat hier einen Teil seines Ursprungs. Auch zur Mitte hin (medial) zeigt der Processus pterygoideus eine weitere dünne Knochenplatte, die Lamina medialis. An der nach unten gerichteten Spitze der Lamina medialis findet sich ein länglicher, gebogener Fortsatz, der
Hamulus pterygoideus (Keilbeinfortsatzhämmerchen), der als Umlenkstelle (Hypomochlion) für die Mittelsehne des Musculus tensor veli palatini und als Ursprung für den M. palatopharyngeus und die Pars pterygopharyngea des M. constrictor pharyngis superior (oberer Schlundschnürmuskel) dient. Außerdem ist hieran die Raphe pterygomandibularis (Keilbeinfortsatz-Unterkieferknochennaht) befestigt, die innen am Ramus mandibulae endet und an der von seitlich kommend der M. buccinator inseriert. Der M. constrictor pharyngis superior  hat mit seiner Pars buccopharyngea an der aus straffen Bindegewebe bestehenden Raphe seinen Ursprung.
In der Fossa pterygoidea (Keilbeinfortsatzgrube), die sich zwischen der Lamina medialis und lateralis des Processus pterygoideus findet, hat der Musculus pterygoideus medialis seinen Ursprung. Darunter an der Basis des Processus pterygoideus von medial in Richtung Ohrtrompeten- (Tuben)knorpel ziehend liegt die Fossa scaphoidea (Schiffchengrube), wo der vordere Teil des Ursprungs des Musculus tensor veli palatini liegt während der hintere Teil am Tubenknorpel (Cartilago tubae auditivae) befestigt ist, wodurch bei der Kontraktion die Tuba auditiva geöffnet wird, was der Belüftung der Paukenhöhle und damit dem Druckausgleich des Mittelohrs dient. Tief in der Basis des Processus pterygoideus verläuft der
Canalis pterygoideus (Canalis Vidii) hier mit einen geknickten Pfeil gekennzeichnet; enthält den parasympathischen Nervus petrosus major und den sympathischen Nervus petrosus minor, die sich als Nervus canalis pterygoidei aneinanderlagern und zum Ganglion pterygopalatinum in der Flügelgaumengrube (Fossa pterygopalatina) weiterziehen, wo nur der parasympathische Anteil umgeschaltet wird.
- Nach hinten seitlich zur Fissura petrotympanica gerichtet findet sich die Spina sphenoidalis (Keilbeindorn).
Foramen lacerum
   liegt zwischen der Felsenbeinspitze (Apex partis petrosae) des Schläfenbeins und der Ala major des Keilbeins (Os sphenoidale).
   - Nervus petrosus profundus (tiefer Felsenbeinnerv); geht aus dem Plexus sympathicus hervor, der die Arteria carotis interna umgibt
   - Nervus petrosus major (größerer Felsenbeinnerv); geht aus dem zum Gesichtsnerven VII (Nervus facialis, 7. Hirnnerv) zählenden parasympathischen Nervus intermedius hervor
   - der relativ große Rest des Foramens wird von einer aus Faserknorpel bestehenden Verschlußmembran (Membrana occludens) verschlossen
Os temporale (Schläfenbein):
Processus zygomaticus (Jochbogenfortsatz) bildet mit dem Os zygomaticum und Processus zygomaticus des Oberkieferknochens (Maxilla) den Jochbogen (Arcus zygomaticus).
Fossa temporalis (Grube des Musculus temporalis, in der dieser einen Teil seines Ursprungs hat)
Pars petrosa (Felsenbein); ist der massivste Teil des Schläfenbeins, in dessen Innerem sich das Hörorgan (Corti-Organ) in der Schnecke (Cochlea) und das Gleichgewichtsorgan mit Sacculus, Utriculus und den 3 Bogengängen befindet. Folgende Abschnitte des Felsenbeins werden hier sichtbar:
   - Apex partis petrosae (Felsenbeinspitze)
   - Fossula petrosa (Felsenbeingrübchen) mit dem Canaliculus tympanicus
   - Sulcus sinus petrosi inferioris (Graben des unteren Felsenbeinblutleiters)
      - Sinus petrosus inferior (unterer Felsenbeinblutleiter); verbindet den Sinus cavernosus, Plexus basilaris und den im Foramen jugulare gelegenen Bulbus (Auftreibung) der Vena jugularis interna (innere Jochvene) miteinander
- Canalis caroticus (Halsschlagaderkanal)
     - die hier erkennbare äußere Öffnung wird als Apertura externa canalis carotici bezeichnet.
     - in Richtung Paukenhöhle ziehen meist 2 sehr feine Canaliculi caroticotympanici vom Inneren des Canalis caroticus zur Paukenhöhle. Durch sie treten feine sympathische Fasern des Plexus caroticus (Nervi caroticotympanici), um in das Nervengeflecht der Paukenhöhle (Plexus tympanicus) einzustrahlen.
     - Arteria carotis interna (innere Halsschlagader); wichtigstes Gefäß zur Blutversorgung des Gehirns
     - Plexus caroticus (Nervengeflecht des Sympathicus); liegt außen auf der Arteria carotis interna und gibt einige dünne Äste ab, die sich zum Nervus petrosus profundus (tiefer Felsenbeinnerv) vereinigen, um im Foramen lacerum den Schädel zu verlassen. Der Nervus petrosus profundus ist für die sympathische Innervation von Tränen- und Speicheldrüsen verantwortlich. Außerdem gehen die oben erwähnten Nervi caroticotympanici aus dem Plexus caroticus hervor.
Processus mastoideus (Warzenfortsatz) großer rundlicher Fortsatz des Os temporale, der im inneren viele kleine luftgefüllte Hohlräume aufweist, die eine offene Verbindung zum Mittelohr haben, die Cellulae mastoideae (Warzenfortsatzzellen). Der Processus mastoideus dient folgenden Muskeln als Ursprung / Ansatz: M. sternocleidomastoideus, M. splenius capitis, M. longissimus capitis, M. auricularis posterior. Durch ihn zieht der Canaliculus mastoideus.
  Foramen mastoideum (Warzenfortsatzloch)
   - Vena emissaria mastoidea (Warzenfortsatzemissarienvene; unterschiedlich groß und inkonstant vorhanden); entläßt Blut aus dem Sinus sigmoideus aus dem Schädel
  Apertura externa canaliculi cochleae (äußere Öffnung des Schneckengangs); hier findet sich unter der Dura ein
   - Saccus endolymphaticus (Endolymphsäckchen) welches Verbindung zu den Bogengängen hat und für den Druckausgleich wichtig ist. Es liegt in einer Nische nach vorne zur Mitte hin (mediorostral) am Foramen jugulare.
Porus acusticus externus (äußere Höröffnung)
     - hier geht der knorpelige, zur Ohrmuschel führende äußere Gehörgang (Meatus acusticus externus) in seinen knöchernen inneren Teil über
Fissura sphenopetrosa (Keilbein-Felsenbeinspalte)
   - Nervus petrosus minor (kleiner Felsenbeinnerv) zieht von hier aus dem Schädel zum direkt unterhalb des Foramen ovale gelegenen Ganglion oticum und von da über die Jacobson'sche Anastomose (Anlagerung an den Nervus auriculotemporalis des Nervus mandibularisV3) in Richtung Gesichtsnerv (Nervus facialis, 7. Hirnnerv) dem sich die Fasern anlagern und entlang dessen Plexus intraparotideus die Ohrspeicheldrüse (Glandula parotis) sekretorisch innerviert wird.
- Pars tympanica = Paukenhöhlenanteil des Schläfenbeins
Fissura petrotympanica (Glaser'sche Spalte zwischen Felsenbein und Paukenhöhlenteil des Schläfenbeins) direkt hinter der Gelenkfläche des Kiefergelenks (Articulatio temporomandibularis) gelegen. Hier tritt die Chorda tympani aus, um sich nach ca. 1-2 cm dem Nervus lingualis aus dem Nervus mandibularis V3 anzulagern. Die Chorda tympani führt die Dendriten der im Ganglion geniculi des Gesichtsnerven VII (Nervus facialis, 7. Hirnnerv) liegenden Geschmacksfasern für die vorderen zwei Drittel der Zunge sowie parasympathische Fasern, die an Ganglienzellen des Unterkieferspeicheldrüsenganglions (Ganglion submandibulare) umgeschaltet werden. Diese vegetativen Fasern dienen zur Versorgung der Unterkieferspeicheldrüse (Glandula submandibularis), Unterzungenspeicheldrüse (Glandula sublingualis) und vieler kleiner Ebner'scher Spüldrüsen der Zunge.
- Pars squamosa (Schläfenbeinschuppe); dünne Knochenschuppe, an der sich der größte Teil des Ursprungs des Musculus temporalis findet.
Zwischen Felsenbein und Hinterhauptsbein liegt das
  Foramen jugulare (Jochbeinvenenloch); dieses wird durch einen kleinen Knochenvorsprung, den Processus intrajugularis, des Felsenbeins unterteilt in den
    vorderen Teil:
   - Bulbus venae jugularis (Auftreibung der Jochbeinvene) der Vena jugularis interna (innere Jochvene)
   - Sinus petrosus inferior (unterer Felsenbeinblutleiter); verbindet den Sinus cavernosus und Plexus basilaris mit der Vena jugularis interna
   - Nervus glossopharyngeus IX (9. Hirnnerv = Zungenrachennerv), der noch im Bereich seines, im Foramen jugulare gelegenen, Ganglion superius den Nervus tympanicus (Paukenhöhlennerv) abgibt, welcher zum nahen Canaliculus tynpanicus zieht.
   hinteren Teil:
   - Bulbus venae jugularis (Auftreibung der Jochbeinvene) der Vena jugularis interna (innere Jochvene); hier ist der Übergang des Sinus sigmoideus in die Jochvene
   - Nervus vagus X (10. Hirnnerv = Vagusnerv) mit seinem noch im Bereich des Foramen jugulare gelegenen Ganglion superius, das der Umschaltung von Geschmacksfasern des N. vagus des hinteren Zungendrittels dient. Der Nervus vagus ist außerdem ein motorischer, parasympathischer, sekretorischer und sensibler Nerv, der unter anderem die Aktivität von Herz- und Magen-Darmtrakt beeinflußt und die Kehlkopfmuskulatur innerviert, er gibt knapp
unterhalb des Foramens einen Ast ab, den
   - Ramus meningeus nervi vagi (Hirnhautast des Vagusnrven); dieser Ast tritt durch das Foramen jugulare wieder in den Schädel ein und versorgt hier das umgebende periostale Blatt der Dura mater cerebri
   - Arteria pharyngea ascendens (aufsteigende Rachenarterie); geht hier in die (in der Regel mit bloßem Auge nicht sichtbare) Arteria meningea posterior (hintere Hirnhautarterie) über
   - Nervus accessorius XI (11. Hirnnerv = aufsteigender Nerv); kommt mit seinem spinalen Teil aus dem Foramen magnum (großen Loch) und seinem oberen Anteil aus dem verlängerten Mark (Medulla oblongata), durchbohrt und versorgt den Musculus sternocleidomastoideus und endet im Musculus trapezius
Canaliculus tympanicus (Paukenhöhlenkanälchen) liegt nahe dem Foramen jugulare im Bereich der Fossula petrosa (Felsenbeingrübchen) und führt den aus dem parasympatischen Teil des Nervus glossopharyngeus IX (9. Hirnnerv = Zungenrachennerv) stammenden Nervus tympanicus in die Paukenhöhle (Cavum tympani). Dort bildet sich mit sympathischen Nervi caroticotympanici der Plexus tympanicus (Paukenhöhlennervengeflecht) aus. Hieraus sammeln sich parasympathische Fasern zum Nervus petrosus minor, der an der Innseite des Schädels durch den Hiatus canalis nervi petrosi minoris austritt, weiterzieht zur Fissura sphenopetrosa, wo er den Schädel wieder verläßt.
- Im Bereich der Fossa venae jugularis (Jochbeinvenengrube) liegt der
 - Canaliculus mastoideus (Warzenfortsatzkanälchen) hierdurch erreicht der Gehörgangsast (Ramus auricularis) des Nervus vagus X den vor dem Trommelfell gelegenen Teil des äußeren Gehörgangs, den er sensibel versorgt.
Processus styloideus (Griffelfortsatz) spitzer, gelegentlich über 2 cm langer, rundlich dünner Fortsatz des Felsenbeins an dem folgende Muskeln ihren Ursprung haben: M. styloglossus, M. stylopharyngeus und M. stylohyoideus.
dahinter in Richtung Incisura mastoidea (Warzenfortsatzeinschnitt), wo der Venter posterior des Musculus digastricus seinen Ursprung hat, liegt das
Foramen stylomastoideum (Griffel-Warzenfortsatzloch) Austrittsstelle des Gesichtsnerven VII (Nervus facialis, 7. Hirnnerv) aus dem Schädel, wobei eine feine Arteria und Vena stylomastoidea hier in den Knochen eintreten.
- Sulcus arteriae occipitalis (Graben der Hinterhauptsarterie) kleine Vertiefung in der die A. occipitalis verläuft und die medial der
- Incisura mastoidea (Warzenfortsatzeinschnitt) und knapp lateral der
- Sutura occipitomastoidea (Schädelknochennaht zwischen Hinterhauptsbein und Warzenfortsatz) liegt.
Os occipitale (Hinterhauptsbein):
Die Pars basilaris ist der vorderste mediale Teil des Hinterhauptsbeins, wo dieses über eine verknöcherte Verbindung (Synostosis) mit dem Keilbeinkörper (Corpus ossis sphenoidalis) verwachsen ist. Hier findet sich mittig das
Tuberculum pharyngeum (Rachenhöcker). Diese Stelle dient der Raphe pharyngis als Ansatz für die Schlundmuskulatur; seitlich (lateral) davon hat der M. longus capitis seinen Ansatz.
Processus jugularis (Jochvenenfortsatz) nahe dem Foramen jugulare gelegener Abschnitt des Os occititale; hier ist der Ansatz des M. rectus capitis lateralis.
Condylus occipitalis (Gelenkkopf des Atlantoccipitalgelenks = Schädel-Wirbelsäulengelenk) ist die tieste Stelle der Pars lateralis, d.h. des seitlichen Teils des Hinterhauptsbeins und mit hyalinen Gelenkknorpel bedeckt.
  Canalis hypoglossi (Unterzungennervkanal)
  - Nervus hypoglossus XII (12. Hirnnerv = Unterzungennerv); versorgt die Zungenbinnenmuskulatur
  Canalis condylaris (Gelenkfortsatzkanal)
  Loch in der Fossa condylaris (Grube hinter dem Condylus occipitalis) mit einer nicht immer vorhandenen
  - Vena emissaria condylaris (Gelenkfortsatz-Emissarienvene; in der Abbildung schlecht erkennbar, da teils verdeckt); bringt Blut aus dem Sinus petrosus inferior kurz vor der Einmündung in das Foramen jugulare aus dem Schädel
Foramen magnum (großes Hinterhauptsloch)
  - Medulla oblongata (verlängertes Mark); Übergang vom Gehirn zum Rückenmark mit vielen Leitungsbahnen und einigen Kerngebieten
  - Nervus accessorius XI (11. Hirnnerv = aufsteigender Nerv); kommt mit seinem spinalen Teil aus den Vorderwurzeln oberer Zervikalsegmente (Halssegmente) des Rückenmarks; diesen lagern sich die Radices craniales (oberen Wurzeln) aus dem Sulcus dorsolateralis (hinterer seitlicher Graben) der Medulla oblongata an, bevor der Nerv durch den hinteren Teil des Foramen jugulare den Schädel verläßt
  - Arteria vertebralis (Wirbelsäulenarterie) liegt seitlich auf der Dura im Subarachnoidalraum; die Arterien beider Seiten verbinden sich ca. 1,5 cm nach Schädeleintritt zur Arteria basilaris
  - Liquor cerebrospinalis (Hirnrückenmarksflüssigkeit) liegt im Subarachnoidalraum (Saptium subarachnoidale unter der äußeren weichen Hirnhaut)
  - Arteria spinalis anterior (nur eine vordere Rückenmarksschlagader); geht aus dem Zusammenschluß je eines kleines Astes der Arteriae vertebrales beider Seiten hervor und verläuft am Sulcus medianus anterior (mittlerer vorderer Graben) des Rückenmarks
  - Arteriae spinales posteriores (hintere Rückenmarksarterien); gehen rechts und links aus der jeweiligen Arteria vertebralis hervor und verlaufen seitlich hinten am Rückenmark
  - Ramus meningeus arteriae vertebralis (Hirnhautast der Rückenmarksschlagader); auf jeder Seite vorhandener, nur mikroskopisch erkennbarer Ast der Arteria vertebralis
  - Venae spinales externae (äußere Rückenmarksvenen); haben Verbindung zum Sinus marginalis, der sich um das Foramen magnum herum innerhalb der beiden Durablätter findet. Diese Venen sind variable, meist findet sich eine größere hintere (Vena spinalis posterior) und zwei größere vordere (Venae spinales anteriores) neben zahlreichen seitlichen Venen.
Protuberantia occipitalis externa (äußerer Vorsprung des Hinterhauptsbeins); hier sind das Nackenband (Ligamentum nuchae) und ein Teil des Ursprungs des Musculus trapezius befestigt.
Linea nuchae inferior (untere Nackenlinie); hier und etwas darunter in Richtung Foramen magnum liegen von der Mitte zur Seite hin betrachtet die Ansätze folgender Muskeln: M. rectus capitis posterior minor, M. rectus capitis posterior major, M. obliquus capitis superior
Linea nuchae superior (obere Nackenlinie); hier und darunter in Richtung Linea nuchae inferior liegt der Ansatz des M. semispinalis capitis. Im äußeren seitlichen Bereich ist noch ein Teil des Ansatzes des M. sternocleidomastoideus zu finden. Zwischen der Linea nuchae superior und der
Linea nuchae suprema (oberste Nackenlinie; hier gerade nicht mehr sichtbar, da noch weiter oben lokalisiert) findet sich der Ursprung des M. trapezius.
Cartilago tubae auditivae (Ohrtrompetenknorpel):
Von der knöchernen Öffnung des Ohrtrompetenkanals (Canalis tubarius) zieht der knorpelige Teil der Ohrtrompete (Tuba auditiva) zur hinteren oberem Rachenwand. Der rundliche hyaline Knorpel hat der einen inneren Hohlraum, wodurch der Druckausgleich zwischen Mittelohr und Rachenraum ermöglicht wird. Bei Verstopfung (Tubenkatarr) wird die in der Paukenhöhle hinter dem Trommelfell befindliche Luft resorbiert, und es bildet sich hier oft zäher Schleim (Sero-Mukotympanon). Die Öffnung der Tube (Ostium pharyngeum tubae auditivae) ist besonders bei Säuglingen und Kleinkindern durch die häufig vergrößerten, am Rachendach direkt unter dem Keilbeinkörper gelegenen Rachenmandeln (Tonsillae pharyngeales = Adenoide) oft verengt. Ein Stück weit reicht der Musculus tensor tympani in den Tubenknorpel hinein, er verläuft im Knochen in einem zum Canalis tubarius gehörenden "Halbkanal" (Semicanalis musculotubarius) weiter und setzt mit seiner Sehne oben an dem am Trommelfell (Membrana tympani) befestigten Hammerfortsatz (Manubrium mallei) an. Der Musculus tensor tympani wird von einen feinen Ast des Nervus mandibularis V3) versorgt und verschlechtert bei Kontraktion die Schallübertragung im Mittelohr. Außen am Ohrtrompetenknorpel hat der hintere Teil des Musculus tensor veli palatini einen Teil seines Ursprungs. Bei Kontraktion dieses Muskels wird die Tube geöffnet und das Mittelohr, d.h. die Paukenhöhle (Cavum tympani) belüftet. Auch der M. salpingopharyngeus hat seinen Ursprung am Tubenknorpel und trägt bei Kontraktion im Rahmen des Schluckens zur Tubenöffnung bei.

2. An der Schädelbasis entspringende bzw. ansetzende Muskeln:
Hier sind nur die Befestigungen der Muskeln an der Schädelbasis aufgelistet weitere Angaben (z.B. Innervation & Funktion) erhalten Sie über die Links bei den Muskelnamen!
Name: Musculus Ursprung (U) oder Ansatz (A) an der Schädelbasis
rectus capitis anterior A: Pars basilaris ossis occipitalis
longus capitis A: lateral des Tuberculum pharyngeum an der Pars basilaris ossis occipitalis
obliquus capitis superior A: lateral an der Linea nuchae inferior
rectus capitis posterior minor A: medial an der Linea nuchae inferior
rectus capitis posterior major A: zwischen medial und lateral an der Linea nuchae inferior
rectus capitis lateralis A: Processus jugularis ossis occipitalis
semispinalis capitis A: Linea nuchae superior und etwas darunter
trapezius U: Pars descendens: Protuberantia occipitalis externa und zwischen Linea nuchae superior und suprema
tensor tympani U: Semicanalis musculi tensoris tympani
tensor veli palatini U: Spina und Fossa scaphoidea ossis sphenoidalis, Tubenknorpel
levator veli palatini U: Felsenbeinpyramide (Unterfläche), Tubenknorpel
palatopharyngeus U: Hamulus pterygoideus ossis sphenoidalis
constrictor pharyngis superior: Pars pterygopharyngea U: Hamulus pterygoideus ossis sphenoidalis
salpingopharyngeus U: Tubenknorpel
styloglossus U: Processus styloideus ossis temporalis
stylohyoideus U: Processus styloideus ossis temporalis
stylopharyngeus U: Processus styloideus ossis temporalis
digastricus: Venter posterior U: Incisura mastoidea ossis temporalis
longissimus capitis A: Processus mastoideus
splenius capitis A: Linea nuchae superior, Processus mastoideus
sternocleidomastoideus A: Processus mastoideus und laterale Hälfte der Linea nuchae superior
auricularis posterior U: Processus mastoideus
pterygoideus medialis U: Fossa pterygoidea ossis sphenoidalis
pterygoideus lateralis U: Caput laterale: Processus pterygoideus ossis sphenoidalis
U: Caput mediale: Ala major ossis sphenoidalis
temporalis U: Fossa et Fascia temporalis
masseter U: Arcus zygomaticus
buccinator U: Processus alveolaris maxillae et mandibulae, Raphe pterygomandibularis
levator anguli oris U: Fossa canina
levator labii superioris alaeque nasi U: Unterrand der Orbita
orbicularis oculi: Pars orbitalis U: Processus frontalis maxillae, Pars nasalis ossis frontalis
orbicularis oris U: Processus alveolaris maxillae

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