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mikros- kopische Anatomie Fachtermini Deutsch + Englisch erklärt |
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Glatte Muskelzellen (Myn) besitzen
eine längliche Zellform und haben (im Gegensatz zu quergestreifter
Skelettmuskulatur) nur einen zentralen, stabförmigen Zellkern
(N), der bei Kontraktion eine "Korkenzieherform" annimmt. Hierdurch entstehen
Kernmembraneinstülpungen (Invaginationes nucleares In). Die
Zellen sind 30-200 µm lang (bis 500 µm im Uterus) und
haben einen Durchmesser von ca. 5-10 µm.
Die typische, ungeordnet wirkende Zellstruktur entsteht durch die "netzförmige"
Anordnung der kontraktilen ("sich zusammenziehen könnenden") Myofilamente
(Myf). Dabei handelt es sich um Aktin-
und Myosinfilamente. Diese sind nur in der Skelett-
und Herzmuskulatur parallel angeordnet,
wodurch deren Querstreifung entsteht. Die Areae
densae (Ad) dienen der Befestigung der Aktinfilamente
an der Zellmembran und damit als
Ansatzpunkt für die Zellverkürzung bei der Kontraktion. Mitochondrien
(Mi), die für die Energie-Bereitstellung zuständig sind
und andere Zellorganellen sowie Glykogengranula,
sind in der glatten Muskulatur nur in
Kernnähe
zu finden.
An einigen Stellen (hier nicht angeschnitten) sind glatte
Muskelzellen über Nexus (gap junctions) miteinander verbunden,
so kann eine Zelle ihre Nachbarn erregen und eine gerichtete Kontraktion
entstehen. Die vielen in Reihen angeordneten Membraneinsenkungen (Caveolen;
Ca)
dienen als Kalziumspeicher und entsprechen somit den T-Tubuli der quergestreiften
Muskulatur.
Glatte Muskulatur ist überall dort zu finden, wo ein Dauertonus
aufrecht erhalten werden muss (z.B. in Gefäßwänden),
da sie im Gegensatz zur quergestreiften Muskulatur nicht ermüden.
Wie im Bild erkennbar, werden glatte Muskelzellen
vom vegetativen Nervensystem über marklose Nervenfasern (Nnm)
und den hieran ausgebildeten "vorüberziehenden" en passant Synapsen
(Sy) innerviert. Wichtig ist der Unterschied zum Bindegewebe
(Differentialdiagnose!), das im Gegensatz zur Muskulatur deutlich weniger
Zellen und viel mehr Interzellularsubstanz besitzt. Letztere besteht je
nach Art des Bindegewebes aus ungeformter
Grundsubstanz (Sfa), Kollagenfibrillen
(Kf), die oft zu größeren Kollagenfasern
zusammengefaßt sind, elastischen Fasern
(El) und (wie hier) nicht immer vorhandenen retikulären
Fasern.
--> Samenblase, glatte
Muskulatur, Bindegewebe
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