Flügelzelle (Tendinozyt = ortsständige Bindegewebszelle) einer
Sehne eines menschlichen Augenmuskels
(Für unbeschriftetes Originalbild bitte hier
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Af = Filamenta actinia (Aktinfilamente
= intrazelluläre Mikrofilamente); C = Cytoplasma
(Zellflüssigkeit mit Organellen);
Clv = Vesiculum clathrinum (Im Bereich dieser Ed ist
die Bildung eines Klathrin-überzogenen Endocytosebläschens
sichtbar);
Dp = Diaphragma pori (Kernporenverschlussmembran);
Ec
= Euchromatinum (Euchromatin; kaum
elektronendicht);
EF = Fibrilla elastica (elastische
Fibrille bestehend aus El = Elastin
[amorphe Substanz der elastischen Fasern],
welches außen von Fibrillin Fi umgeben ist); Ex =
Exocytoses (Exocytosen = Ausschleusungen
von Stoffen aus der Zelle);
Fi = Fibrillin (extrazelluläre Mikrofibrillen des Bindegewebes);
G = Apparatus golgiensis (Golgi-Apparat);
Kf = Kollagenfibrillen (hier
aus Typ 1 und 3 gebildet, beachte die unterschiedlichen Durchmesser);
Ko = Fibrae collagenosae
(Kollagenfasern in Querschnitt, bestehend aus Kollagenfibrillen Kf,
die über Proteoglykane
Prg miteinander vernetzt sind); Hc = Heterochromatinum
(Heterochromatin; elektronendicht);
Ly
= Lysosomen;
Mam = Matrix mitochondrialis (Mitochondrienmatrix);
Mi
= Mitochondrion (Mitochondrium vom Intermediärtyp);
Mm = Membranae mitochondriales (Mitochondrienmembranen;
eine innere mit unterschiedlich weiten Einstülpungen
in die Mam und eine äußere); Mne = Membrana
nuclearis externa (äußere Zellkernmembran);
Mni = Membrana nuclearis interna (innere Zellkernmembran);
N
= Nucleus (Zellkern);
P = Plasmalemma (Zellmembran);
Pc
= Processus cellulares (unbewegliche, lange dünne Zellfortsätze
der Sehnenzelle,
die Af und wenige Organellen enthalten); Pnu = Pori nucleares
(Kernmembranporen; mit Dp verschlossen);
Prg = Proteoglykane (Proteinzuckerkomplexe, die Kf miteinander
verkleben); R = einzelne Ribosomen;
RER = rauhes endoplasmatisches Retikulum
(Ribosomen besetztes intrazelluläres
Netzwerk, geht nahe von G in SER über);
SER = glattes endoplasmatisches Netzwerk
(hier keine Ribosomen erkennbar);
Sf = Substantia fundamentalis
(gestaltlose Grundsubstanz, die hauptsächlich Wasser enthält
und daher hell erscheint);
Vs1 = Vesicula 1 (größere Bläschen
mit kaum elektronendichtem Inhalt); Vs2 = Vesicula 2 (sehr kleine
Bläschen).
Das Bild zeigt eine für Sehnen
typische Flügelzelle (Termonolgia histologica: Tendinocytus; englisch
tendinocyte). Diese Zellart gehört zur Gruppe der Fibrocyten,
zeichnet sich aber durch sehr lange und dünne in verschiedene Richtungen
um verschiedenen Kollagenfasern (Ko) reichende unbewegliche Fortsätze
(Pc) aus. Tendinocyten sind kaum stoffwechselaktive ortsständige
Bindegewebszellen, was man an der Armut an Zellorganellen erkennen
kann. Hier werden die Bausteine z.B. für kollagene
und die in Sehnen nur sehr spärlichen elastische
Fibrillen (elektronenmikroskopisch nicht sichtbar, da diese mit unter
0,5 nm Durchmesser zu klein sind) aber auch andere Substanzen der Bindegewebsgrundsubstanz
(Sfa), u.a. Proteoglykane (Prg) gebildet. Diese Stoffe werden
größtenteils über Sekretbläschen
(= Sekretvesikel, Vs) an die Zellmembran
(P) transportiert und dort in einem Exocytose
(Ex) genannten Vorgang ausgeschieden. Mehrere Kollagenfibrillen
(Kf) lagern sich zu einer zugfesten
Kollagenfaser
(Ko) zusammen. Sie werden dabei durch Proteoglykanmoleküle
(Prg) verbunden. Die Kollagenfibrillen liegen in Sehnen
stets parallel zueinander und haben unterschiedliche Durchmesser je nach
Menge der aggregierten Tropokollagenmoleküle aus denen sie aufgebaut
sind. Da der vorliegende Schnitt quer zum Verlauf der Sehne erfolgte, ist
hier nirgendwo die für Längsschnitte typische Bandierung der
Kollagenfibrillen erkennbar.
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- kollagenen Fasern; amorpher
Grundsubstanz; Fibrocyten
--> Sehne, Bindegewebe
allgemein
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