Abkürzungsliste
Vokabular
mikros-
kopische
Anatomie
Fachtermini
Deutsch
+ Englisch
erklärt

Alle publizierten Inhalte wurden eingehend geprüft, dennoch wird keine Haftung für Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben übernommen!

of this page

Editor:
Dr. med.
H. Jastrow


Nutzungs-
bedingungen
Neutrophiler segmentkerniger Granulocyt aus der Nabelschnurarterie eines männlichen Neugeborenen
(Für höhere Auflösung bitte hier klicken !)

C = Cytoplasma (Zellflüssigkeit mit Organellen);
Clv = Vesiculum clathrinum (Endocytosebläßchen);
Cri = Cristae mitochondriales (Innenleisten eines Mitochondriums);
D = Dictyosomen = Cisternae golgiensis (Cisternen eines Golgi-Apparates G);
Dp = Diapragma pori (Kernporenverschlußmembran);
E = Erythrozyten (rote Blutkörperchen); Ec = Euchromatin;
Ed = Endocytosis (Endocytosevorgang; hier Mikropinocytose);
G = Golgi-Apparat; Hc = Heterochromatin;
Lv = Lumen vasculare (Gefäßlumen = mit Blutserum gefüllter Innenraum einer Venole);
L* = in die Zelle eingestülptes L (erkennbar an Helligkeit und Textur; Einstülpung außerhalb der Schnittebene);
Lyp1 = primären Lysosomen Typ1 ("azurophile Granula"; rundlich, stärker elektronendicht);
Lyp2 = primären Lysosomen Typ2 ("spezifische Granula"; länglich, kleiner, etwas weniger elektronendicht);
Lys = Lysosoma secundarium (sekundäres Lysosom = Autophagolysosom);
Mam = Matrix mitochondrialis (Mitochondrienplasma; flüssiger Inhalt der Mi);
Mi = Mitochondrien (heller Crista-Typ);
Mm = Membranae mitochondriales (Mitochondrienmembranen; eine Innere und eine äußere);
Mne = Membrana nuclearis externa (äußere Kernmembran); Mni = Membrana nuclearis interna (innere Kernmembran);
N = Nucleus (Zellkern); P = Plasmalemmata (Zellmembranen); Pnu = Pori nuclei (Kernmembranporen);
PR = Polyribosomen (gruppierte Ribosomen); Spn = Spatium perinucleare (perinucleärer Raum; zwischen Mni und Mne);
Vs = Vesikel (membranumschlossene Bläschen) mit wenig elektronendichtem Inhalt;
# = kleine Ausstülpungen des Zellkerns.

Bei dem hier gezeigten neutrophilen Granulocyten (Terminologia histologica: Granulocytus neutrophilus; englisch: neurophil granulocyte, neutrophil), der zu den weißen Blutkörperchen (Leukocyten) gehört, ist der Kern  (N) so stark eingeschnürt (man bezeichnet dies als Segmentierung), daß er zweimal angeschnitten ist. Somit handelt es sich um einen segmentkernigenneutrophilen Granulocyten. Solche Zellen entstehen aus stabkernigen neutrophilen Granulocyten (durch Lappung und Einschnürung des Kerns; Beispiel für einen stabkernigen). Segmentkernige neutrophile Granulocyten machen 45-74% der Leukozyten im Differentialblutbild normaler erwachsener Menschen aus. Bei eitrigen Infekten steigt der Wert oft auf über 80% der gesamten Leukozyten. Segmentkernige neutrophile Granulocyten kommen im Blut aber auch im Bindegewebe vor, wo sie sich mit Hilfe ihrer Pseudopodien (hier nicht erkennbar) fortbewegen können. Als Mikrophagen (kleine Freßzellen) können sie durch Phagocytose auch größere Stoffe aufnehmen. Die größeren, runden, stärker elektronendichten primären Lysosomen (Lyp1) entsprechen dem, was in der Lichtmikroskopie als "azurophile Granula" bezeichnet wird. Sie enthalten saure Phosphatase, Myeloperoxydase und andere lysosomale Enzyme. Die lichtmikroskopisch gerade noch sichtbaren, als "spezifische Granula" bezeichneten Organellen (Lyp2) entsprechen ebenfalls primären Lysosomen. Sie sind kleiner, weniger elektronendicht und haben eine längliche Form. Sie enthalten alkalische Phosphatase, Lysozym (greift Gram-negative Bakterienwände an) und Laktoferrin (eisenbindendes Protein). Daneben finden sich auch noch sekundäre Lysosomen (Lys) und Vesikel (Vs) mit hellerem (proteinarmem) Inhalt.

--> andere neutrophile Granulocyten; alle Blutzellen
--> Elektronenmikroskopischer Atlas Gesamtübersicht
--> Homepage des Workshops


Diese Seite wurde von H. Jastrow und Christian Eisenbrand erstellt. Aufnahme und Copyright H. Jastrow.