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Editor:
Dr. med.
H. Jastrow


Nutzungs-
bedingungen
Fibrocyt (ortsständige Bindegewebszelle) des menschlichen Unterhautbindegewebes
(Für unbeschriftetes Originalbild bitte hier klicken !)

Af = Filamenta actinia (Aktinfilamente = intrazelluläre Mikrofilamente); C = Cytoplasma (Zellflüssigkeit mit Organellen);
Dp = Diaphragma pori (Kernporenverschlussmembran); Ec = Euchromatinum (Euchromatin; kaum elektronendicht);
Ef = Fibra elastica (elastische Faser bestehend aus Fibrillin Fi und Elastin#);
Ex = Exocytosis (Exocytose = Ausschleusung von Stoffen aus der Zelle);
F = Fibrocytus (Fibrozyt; ortsständige Bindegewebszelle);
Fi = Fibrillin (extrazelluläre Mikrofibrillen des Bindegewebes); Kf = Kollagenfibrillen (hier aus Typ 1 und 3 gebildet)
Ko = Fibrae collagenosae (Kollagenfasern in Querschnitt, bestehend aus Kollagenfibrillen Kf, die über Proteoglykane Prg miteinander vernetzt sind);
Hc = Heterochromatinum (Heterochromatin; hoch elektronendicht);
Ln = Lamina nuclearis (Kernlamina aus Intermediärfilamenten, insbesondere Lamin);
Lys = Lysosoma secundarium (Heterolysosom; sekundäres Lysosom);
Mi = Mitochondria (Mitochondrien vom Cristatyp);
Mn = Membrana nuclearis (Zellkernmembran; besteht aus einer inneren und einer äußeren Membran);
N = Nucleus (Zellkern); Nc = Nucleolus (Kernkörperchen; besteht aus 3 Komponenten: Pa, Pf, Pg)
P = Plasmalemma (Zellmembran);
Pa = Pars amorpha nucleoli (ungeformter Teil des Nc); Pc = Processus cellulares (unbewegliche, lange dünne Zellfortsätze von Fibrocyten F);
Pf = Pars fibrosa nucleoli (fibröser = faseriger Teil des Nc);
Pg = Pars granulosa nucleoli (granulärer = körniger Teil des Nc);
Pnu = Pori nucleares (Kernmembranporen; mit Dp verschlossen);
Prg = Proteoglykane (Proteinzuckerkomplexe, die Kf miteinander verkleben);
RER = rauhes endoplasmatisches Retikulum (Ribosomen besetztes intrazelluläres Netzwerk);
Sfa = Substantia fundamentalis amorpha (gestaltlose Grundsubstanz, die hauptsächlich Wasser enthält und daher hell erscheint);
Vs = Vesiculum secreti (Sekretbläschen);
# = Elastin (amorphe Substanz der elastischen Fasern).

Das Bild zeigt einen typischen Fibrocyten, der spindelförmig aussieht und dreidimensional mehrere sehr lange und dünne, unbewegliche Fortsätze (Pc) aufweist. Fibrocyten sind wenig stoffwechselaktive ortsständige Bindegewebszellen, was man an der Armut an Zellorganellen erkennen kann. Durch Stimulation wandeln sich Fibrocyten wieder in aktivere Zellen um und werden dann als Fibroblasten bezeichnet. Dabei kommt es insbesondere zu einer deutlichen Vermehrung des Proteine produzierenden rauhen endoplasmatischen Retikulums (RER). Hier werden die Bausteine z.B. für kollagene und elastische Fibrillen (elektronenmikroskopisch nicht sichtbar, da diese mit unter 0,5 nm Durchmesser zu klein sind) aber auch andere Substanzen der Bindegewebsgrundsubstanz (Sfa), u.a. Proteoglykane (Prg) gebildet. Diese Stoffe werden größtenteils über Sekretbläschen (= Sekretvesikel, Vs) an die Zellmembran transportiert und dort in einem Exocytose (Ex) genannten Vorgang ausgeschieden.
Mehrere Kollagenfibrillen (Kf) lagern sich zu einer zugfesten Kollagenfaser (Ko) zusammen. Sie werden dabei durch Proteoglykanmoleküle (Prg) verbunden. Die Kollagenfibrillen selbst bestehen aus Tropokollagen. Tropokollagen ist ein 300 nm langes Molekül. Die Tropokollagenmoleküle werden longitudinal angeordent, so dass lange Filamente entstehen. Die einzelnen Tropokollagenmoleküle überlappen sich jeweils um 65 nm. Der Abstand zwischen zwei Molekülen, die hintereinander liegen beträgt 35 nm. Durch diese gestaffelte Anordnung entsteht alle 65 nm ein Spalt. Wenn ein Präparat fürs Elektronenmirkoskop vorbereitet wird, wird in die Lücken elektronendichtes Material eingelagert. Dadurch kann man helle und dunkle Banden im kontrastierten elektronenmikroskopischen Präparat erkennen. Die dunkeln Banden sind also die Lücken zwischen den einzelnen Tropokollagenmolekülen, die hellen Banden sind die Abschnitte, an denen nur Tropokollagenmoleküle und keine Lücken sind.
Elastische Fasern kommen vielfach im Verbund mit Kollagenfasern vom Typ 1 vor. Je nach Gewebeeigenschaft ist ihr Anteil verändert. Die elastischen Fasern können sich verzweigen und Netze oder Membranen bilden, z. B. Membrana elastica interna bei Arterien vom muskulären Typ. Zudem dehnen sich elastische Fasern unter vorübergehender Zugeinwirkung aus und ziehen sich anschließend wieder passiv zusammen. Sie werden durch Zellen mesenchymaler Herkunft gebildet, primär duch Fibroblasten, in den Gefäßwänden auch durch glatte Muskelzellen.

--> weitere Abbildungen und Informationen zu elastischen - kollagenen Fasern; amorpher Grundsubstanz; Fibrocyten
--> Bindegewebe allgemein
--> Elektronenmikroskopischer Atlas Gesamtübersicht
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