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erklärt

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Editor:
Dr. med.
H. Jastrow


Nutzungs-
bedingungen
Miniaturbildübersicht Gaumenmandel (Tonsilla palatina) des Menschen:
Bezeichnung der Abbildungen in Vorbereitung!
Epithel + Lamina
propria Gaumenmandel
Lamina propria Mastzelle oder
basophiler Granulozyt
idem Detail Epithelzelle Stratum
spinosum
Epithel mit durchtreten-
den Lymphozyten
Epithel oberer Bereich an einem
Lymphfollikel

Die Gaumenmandel (Terminologia histologica: Tonsilla palatina; englisch: palatine tonsil) befindet sich im Bereich des Schlunds (Terminologia histologica: Fauces; englisch: fauces) in der Mandelgrube (Terminologia anatomica: Fossa tonsillaris; Terminologia histologica: Fossula tonsillae; englisch: Tonsillar pit) zwischen den Gaumenbögen (Arcus palatini) und gehört mit den anderen Mandeln (Tonsilla pharyngea, - lingualis und tubaria) zum Waldeyer'schen Rachenring, der bei der Infektabwehr der oberen Luftwege eine wichtige Rolle spielt. Sie zeigt ein für die Schleimhaut der Mundhöhle typisches mehrschichtig unverhorntes Plattenepithel (Terminologia histologica: Epithelium stratificatum squamosum non cornificatum; englisch: non-keratinized stratified squamous epithelium). Die oberste Schicht (Lamina epithelialis), besteht aus mehreren Schichten platter Zellen, die bis an die Oberfläche noch kernhaltig sind und fest über Fleckdesmosomen miteinander verknüpft sind. An einigen Stellen lassen sich mit bloßem Auge kleine Grübchen (Terminologia histologica: Fossulae tonsillarum; englisch: tonsillar pits) in der Oberfläche der Tonsillen erkennen in welchen bei einer Entzündung Eiterstippchen erkennbar werden. Am Boden der Grübchen stülpt sich das Epithel weiter in die Tiefe ein, wodurch Krypten (Terminologia histologica: Cryptae tonsillarum; englisch: tonsillar crypts) entstehen. In diesen Krypten finden sich zuweilen große Mengen an Detritus (Abfall), besonders, wenn sie nur eine kleine Öffnung zur Mundhöhle haben. Der Detritus besteht aus abgestoßenen Epithelzellen, eventuell Speisebestandteilen, dahin aus der Tiefe des Organs ausgewanderten Zellen der Immunabwehr (Leukozyten) und Bakterien. Bei einer Mandelentzündung sind es ganz massiv viele Bakterien und viele Abwehrzellen, besonders neutrophile Granulozyten. Besonders in diesem Zustand lassen sich sehr viele Zellen der Immunabwehr finden, die zwischen den Epithelzellen an die Oberfläche wandern. Oft ist bei einer solch massiven Durchwanderung das eigentliche Epithel kaum noch erkennbar. Die durch das Epithel in Richtung Mundhöhle/Krypte wandernden Lymphocyten und Mikrophagen (neutrophile Granulozyten) zeigen im Gegensatz zu den Epithelzellen nie Desmosomen sondern bewegliche Zellfortsätze (Pseudopodien). Unter dem Epithel befindet sich als nächste Schicht die Lamina propria aus lockerem Bindegewebe in welchem sich neben hochendothelialen Venolen, Arteriolen, Kapillaren und freien Abwehrzellen (Mastzellen, Granulozyten, Makrophagen) viele mehr oder wenige große Lymphfollikel (rundliche Ansammlungen von Lymphozyten; Terminologia histologica: Noduli lymphoidei; englisch: lymphoid nodules; lymphoid follicles) finden. Wenn solche Lymphfollikel direkt an das Epithel grenzen wird dieses als follikelverbundenes Epithel (Terminologia histologica: Epithelium adjunctum nodulo; englisch: nodule-associated epithelium) bezeichnet. Die tiefer liegende, gut ausgebildete Kaspsel (Terminologia histologica: Capsula tonsillae; englisch: tonsillar capsule) aus straffem Bindegewebe grenzt die Gaumenmandel gegen das umliegende Muskel- und Bindegewebe ab und läßt nur Arteriolen, Venolen, Lymphgefäße und Nervenfasern passieren, von ihr aus ziehen einige Bindegewebssepten noch ein Stück weit ins Innere des Organs.

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Das Präparat wurde von Dr. med R. Swetlitschkin (Alzey) entnommen. Aufnahmen, Seite & Copyright H. Jastrow.