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mikros- kopische Anatomie Fachtermini Deutsch + Englisch erklärt |
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Die Riechregion (Regio olfactoria) der Nasenschleimhaut (Mucosa
nasi) ist beim Menschen insgesamt maximal nur 10 cm² groß und
liegt in der rechten und linken Nasenhöhle im Bereich der hinteren,
oberen Nasenscheidewand sowie dem angrenzenden Bereich der Nasenhöhle.
Im Vergleich zu vielen Tieren, bei denen die Geruchsorientierung oft lebenswichtig
ist, hat der Mensch eine wesentlich schwächere Geruchswahrnehmung.
Er besitzt insgesamt auch "nur" 10.000.000 Riechsinneszellen, die sich
aus undifferenzierten Reservezellen nachbilden. Diese finden sich in dem
hier nicht erkennbaren unteren Bereich des Epithels.
Die Geruchswahrnehmung erfolgt nur an den Riechsinneszellen
durch Bindung von Geruchsmolekülen an spezifische Eiweißstoffe
(Riechproteine), die sich im Elektronenmikroskop nicht erkennen lassen.
Durch die Bindung der Geruchsstoffe werden meistens in der Zelle gelegene
zweite Botenstoffe (second messenger Proteine) aktiviert, um weitere Reaktionen
auszulösen. Andere Riechproteine verändern sich nach Bindung
ihrer spezifischen Geruchsmoleküle so, daß sie Ionenkänale
in der Zellmembran öffnen, was zu Ioneneinstrom und weiteren Reaktionen
führt. Riechproteine findet man nur eingelagert in die Zellmembranen
der Kinozilien, welche im Riechkolben
verankert sind. Die Riechsinneszellen sind primäre Sinneszellen,
d.h. sie selbst leiten über ihren zum Gehirn gerichteten Fortsatz,
das Axon, Reize an nachgeschaltete Zentren weiter. Da die Zellen nur zwei
Fortsätze aufweisen, handelt es sich um typische bipolare Neuronen
deren kurzer dendritischer Fortsatz zum Riechkolben aufgetrieben ist. Riechkolben
tragen über 15 oft über 20 µm lange, aber wahrscheinlich
unbewegliche Kinozilien mit einer Innenstruktur
aus 2 zentralen Mikrotubuli (Mtc)
umgeben von 9 Paaren peripherer Mikrotubuli
(Mtp). Der andere Fortsatz der Riechsinneszellen ist das Axon, welches
sich bis in die Glomeruli der Riechauftreibung des Gehirns (Bulbus olfactorius)
fortsetzt. Die Summe aller dieser Axone bildet den rechten bzw. linken
Riechnerv (Nervus olfactorius), der auch als erster Hirnnerv bezeichnet
wird.
Die Stützzellen bilden Schleim, den sie über Vesikel
und Exocytose in das Nasenlumen abgeben.
Sie tragen auf ihrer Oberfläche unregelmäßig geformte Mikrovilli.
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