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Das Internet stellt eine zunehmend wichtige Informationsquelle
in allen Bereichen der Forschung und Lehre dar. Bisher stehen hier jedoch
noch relativ wenige anatomische Lehrinhalte zur freien Verfügung.
Deshalb wurde 1998 an der Universität Mainz der Workshop Anatomie
fürs Internet, im folgenden kurz WAI genannt, eingerichtet, der zum
Ziel hat, qualitativ hochwertiges anatomisches Bildmaterial auf diesem
Wege zur weltweiten Nutzung bereitzustellen. Im Rahmen dieser Lehrveranstaltung
werden Studierende mit dem Internet und seinen Möglichkeiten bekannt
gemacht. Hier können sie unter fachkundiger Anleitung anatomische
Strukturen an bereitgestelltem Bildmaterial intensiv studieren. Das Neue
am Unterrichtsmodus im WAI ist, daß die Kreativität der Studierenden
zur Schaffung von Lehrmaterial für andere gefördert wird.
Abbildungen: links das Konzept, rechts
die Homepage des WAI. |
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Hier sehen Sie links die verschiedenen Module des WAI, die sich von
der Homepage aufrufen lassen. Schnittbild- und elektronenmikroskopischer
Atlas sind mit zugehörigen Vokabularien und Lerntexten verknüpft,
ferner sind auch weitere Links zur klinischen Anatomie und Entwicklungsgeschichte
des Menschen dargestellt. Sie erkennen auch die weiteren Verknüpfungen
der Module untereinander. Rechts der mit 24 PC Arbeitsplätzen ausgestattete
Kursraum im Zentrum für Datenverarbeitung der Uni Mainz. Der als Wahlunterrichtsveranstaltung
angebotene Kurs findet hier im Semester jeden Freitag 2-stündig von
12°° bis 14°° statt. |
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Mit Hilfe eines Videobeamers erfolgt zunächst eine Einführung
in den Umgang mit den PCs und dem dort installierten Netscape Navigator.
Das bereits vorhandene Lehrangebot wird vorgestellt, die notwendige Bildbearbeitung
mit Adobe Photoshop erklärt und geübt. Danach lernen die Studierenden,
wie Internetseiten mit dem Netscape Composer selbst erstellt werden können
und wählen sich die Schnitte aus, welche sie bearbeiten möchten.
Dabei können sie zwischen Schnittbildern aus den Visible Human Datensätzen
oder elektronenmikroskopischen Aufnahmen wählen, die noch unbeschriftet,
schon aus der Sammlung des WAI abrufbar sind. In Individualbetreuung werden
sie bei der Bearbeitung der Bilder unterstützt.
Abbildungen: links das Programm des WAI, rechts die Vorgehensweise
bei der Erstellung von Seiten mit Schnitten aus dem Visible Human Projekt
(VHP). |
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Bei dem Bildmaterial aus dem VHP können die digitalisierten, vom
Kursleiter bereits vorbereiteten, Schnitte aus dem Netz in die Bildbearbeitungssoftware
eingelesen werden. Die Studierenden bezeichnen sie unter Anleitung und
Zuhilfenahme geeigneter Atlanten mit den lateinischen Fachbegriffen.
Abbildungen: links unbearbeiteter Originalschnitt aus dem VHP,
der vom Kursleiter zugeschnitten und von Studierenden beschriftet wird,
wie Sie rechts erkennen können. |
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Links eine Seite mit einem Originalschnitt und einem zugehörigen
CT. Hier finden sich u.a. Verknüpfungen zu den nächsten Schnitten,
der Übersichtsseite für die Regionen und der Seite mit Filmen
durch Schnitte einer bestimmten Region. Der bereits zugeschnittene Originalschnitt
wird von den Kursteilnehmern in die Bearbeitungssoftware eingelesen und
beschriftet. Nach eingehender Kontrolle werden die bearbeiteten Schnitte
in das Internetlehrangebot integriert, wie rechts zu erkennen ist. |
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Rechts die Schnittbildübersicht von der aus sich Miniaturbildübersichten
der aus den entsprechenden Regionen gewählten Schnitte aufrufen lassen,
die mit den unbeschrifteten und bezeichneten Seiten verknüpft sind.
Neben der Möglichkeit visible human Schnitte zu bearbeiten, können
sich die Studierenden auch mit elektronenmikroskopischem Bildmaterial beschäftigen.
Die Vorgehensweise dabei können Sie der rechten Abbildung entnehmen. |
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Zunächst identifizieren die Studierenden auf vom Kursleiter mitgebrachten
Ausdrucken „ihrer“ Schnitte alle Strukturen selbständig und suchen
sich aus der zur Einheitlichkeit verwendeten Abkürzungsliste die entsprechenden
Kürzel. Neben eigenen Lehrbüchern und Atlanten nutzen die Studierenden
hierbei die Informationen der bereits fertiggestellten Seiten des Atlanten.
Nach eingehender Besprechung mit dem Kursleiter beschriften sie mit Hilfe
der Bildbearbeitungssoftware ihr auf die Einheitshöhe von 500 Pixeln
verkleinertes Bild.
Abbildungen: links ein Originalschnitt, der hochauflösend
ausgedruckt wird, links Besprechung der Beschriftung. |
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Während der Bezeichnung des heruntergeladenen, verkleinerten Bildes
wird simultan eine neue Internetseite erstellt, damit gesichert ist, daß
alle in der Abbildung angebrachten Abkürzungen auch in der Legende
erscheinen.
Nach gründlicher Korrektur durch den Kursleiter wird die neue
Seite in den Atlas integriert und mit den Verknüpfungen zu weiteren
Seiten versehen.
Abbildungen: links fertiggestellte Seite, rechts Homepage des
EM-Atlasses |
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Der elektronenmikroskopische Atlas des WAI enthält vielseitige
Informationen, die in einer gestuften Gliederung von seiner Startseite
aus aufgerufen werden können. Wie Sie links sehen, auch die im aktuellen
Histokurs verwendeten elektronenmikroskopischen Aufnahmen. Die übrigen
Module des Internet Lehrangebotes wurden außerhalb des Kurses für
die Studierenden geschaffen und sollen in den folgenden Dias nur exemplarisch
gezeigt werden. Rechts die Übersichtsseite mit der thematischen Gliederung
des makroskopischen Vokabulars, in dem über 750 anatomische Fachtermini
in Deutsch und Englisch erklärt werden. |
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Links sehen Sie die Übersichtsseite der klinischen Anatomie, von
der aus Filme und beschriftetes klinisches Bildmaterial betrachtet werden
können. Rechts die Übersicht und eine exemplarische Seite der
menschlichen Entwicklungsgeschichte. |
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Links sind die didaktischen Ziele aufgelistet: Überwiegend wird
hochwertiges Originalbildmaterial gezeigt. Über zahlreiche Links kann
man sich interessierende Informationen der Module wählen und findet
dabei neben Großaufnahmen beschriftete verkleinerte Bilder sowie
zahlreiche Miniaturbildübersichten in einer gestuften Gliederung.
Man kann sich so z.B. im Schnittbildatlas ein dreidimensionales Gesamtbild
des Körpers machen sowie radiologische und anatomische Strukturen
einander einfach zuordnen. Die anschließenden Bilder zeigen, wer
vom WAI profitiert. Die detaillierten Informationen des Lehrangebots können
im In- und Ausland für Aus- und Weiterbildung kostenfrei interaktiv
abgerufen werden. Es besteht die Möglichkeit zur Selbstkontrolle beim
Lernen. Den Studierenden stehen die im Histokurs der Uni Mainz verwendeten
EM Aufnahmen online zur Verfügung. Wie auch die Visible Human Schnittbilder
werden sie zur Prüfungsvorbereitung gerne genutzt.
Abbildungen: links didaktische Ziele, rechts allgemeiner Nutzen
und Nutzung in Mainz |
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Die Abbildungen lassen sich als Demonstrations- und Prüfungsmaterial
überall nutzen. Sie können als eine „online“ Ergänzung anatomischer
Sammlungen auch im klinisch orientierten Anatomieunterricht hilfreich sein.
Wie im linken Bild erkennbar, profitieren die WAI Teilnehmer in mancherlei
Hinsicht und erarbeiten sich eine fundierte anatomische Grundlage für
ihre spätere Tätigkeit. Das rechte Bild zeigt noch einige wichtige
Punkte auf. Die Wahl des integrierten Materials erfolgte nach der Relevanz
für die ärztliche Ausbildung. Auf den einheitlich beschrifteten
Schnitten ist alles Wesentliche benannt. Unklare Begriffe können in
den Vokabularien nachgeschlagen werden. Gegenüber herkömmlichen
Lehrbüchern bietet die Wissensvermittlung im Rahmen des Internets
die Möglichkeit zu Korrektur, Update, Verknüpfung und kontinuierlicher
Erweiterung. So ist z.B. die Einbindung sagittaler und frontaler visible
human Schnitte in Arbeit. Es ist geplant, preiswerte CDs herauszugeben,
um Studierenden lange Downloadzeiten an privaten PCs ohne universitäre
Internet Standleitung zu ersparen.
Abbildungen: links externe Nutzung + Profit der WAI Teilnehmer,
rechts Punkte zur Diskussion |
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Links sind neben der Internetadresse die drei wesentlichsten Punkte
zum WAI zusammengefaßt. Ich danke den genannten Personen für
ihre Unterstützung bei diesem Projekt. Die rechte Abbildung zeigt
das Elektronenmikroskop an dem für besonders motivierte Studierende
die Möglichkeit besteht, unter Anleitung selbst Präparate zu
untersuchen. |
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