Fakten und Zeitangaben zur
menschlichen Entwicklung
Ein Internet Lehrangebot von Dr. med. H. Jastrow
Copyright H. Jastrow
Alle publizierten Inhalte wurden eingehend geprüft, dennoch wird keine
Haftung für Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben übernommen !

Nutzungs-
bedingungen
vorangehender Tag
Übersicht der Entwicklung
nächster Tag
Tag 66 (3. Monat, 10. Woche, Fetalperiode)
Im Bereich des Gehirns lassen sich nun alle Kommissurenbahnen erkennen, die korrespondierende Areale beider Großhirnhemisphären miteinander verbinden. Die meisten liegen im Bereich der Lamina terminalis am rostralen Ende der Furche zwischen den Hemisphären (Fissura longitudinalis cerebri). In der Längsrichtung erstreckt sich die Lamina terminalis von der Deckplatte des Zwischenhirns (Diencephalon) bis zur Sehnervenkreuzung (Chiasma opticum). Als erste Kommissurenbahnen sind bereits zuvor gebildet worden: 1. die vordere Kommissur (Commissura anterior), welche die phylogenetisch ältesten Hirnareale des Riechhirns im vorderen Teil des Schläfenlappens (Lobus temporalis) miteinander verknüpft, 2. die Commissura hippocampalis (=Commissura fornicis), die die zum limbischen System gehörende Fornix bzw. Hippocampusteile verbindet und 3. die Sehnervenkreuzung (Chiasma opticum). Nun bildet sich der Balken (Corpus callosum) als immer mächtiger werdende Verbindung der Neuhirnanteile (neocorticalen Areale) der beiden Großhirnhemisphären aus. Noch ist das Corpus callosum nur im Bereich der Lamina terminalis erkennbar, dehnt sich aber im Folgenden sehr rasch nach hinten im Dach des Zwischenhirns aus. Dabei verlagert sich die Lamina terminalis nach unten und liegt zwischen Balken und Fornix. Ein Teil von ihr wird mit dem Fornix nach hinten gezogen und bildet dann eine zwischen Fornix und Balken liegende durchscheinende dünne Membran, das Septum pellucidum aus. Im oberen Teil des Thalamus (Epithalamus) sind die kleine hintere Kommissurbahn (Commissura posterior) und die Kommissur der Habenulakerne (Commissura habenularum) gebildet worden.
Die Dünndarmschlingen drehen sich nochmals um 90° gegen den Uhrzeigersinn, wodurch bisher eine Gesamtdrehung von 180° erfolgt ist. Der Blinddarm (Caecum) und sein Wurmfortsatz (Appendix vermiformis) liegen nun ganz in der Nähe des rechten Leberlappens.
Bei männlichen Feten hat sich der Phallus zum Glied (Penis) verlängert, wodurch die beiden Geschlechtsfalten nach vorne in die Länge gezogen wurden. Sie begrenzen die von Entoderm der Pars phallica des Sinus urogenitalis ausgekleidete Urethralrinne, die auf der Unterseite des Penis verläuft.


--> allgemeine Informationen zu den Derivaten der Urogenitalien
--> Homepage des Workshops
* Stadieneinteilung nach Carnegie