Fakten und Zeitangaben zur
menschlichen Entwicklung
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Tag 65 (3. Monat, 10. Woche, Fetalperiode)
Das Dünndarmkonvolut verlagert sich wieder in die Bauchhöhle zurück, wobei die oberen Teile zuerst eintreten.
Bei weiblichen Feten lassen sich erst jetzt die Ovarien als solche erkennen. Aus den Abschnitten der Müller-Gänge oberhalb ihrer Verschmelzung zum Uterovaginalkanal haben sich die Eileiter (Tubae uterinae) entwickelt, die an ihrem oberen Ende zur Bauchhöhle offen sind (Ostium abdominale tubae uterinae). Um die Öffnung herum wuchert das Epithel des Ganges in Form fingerartiger Fortsätze (Fimbriae tubae uterinae) aus. Die Fimbrien legen sich bei der erwachsenen Frau zur Zeit des Eisprunges an den Eierstock (Ovarium) so an, daß die gesprungene Eizelle direkt in den Hohlraum, das Lumen, des Eileiters gelangt. Aus dem Uterovaginalkanal haben sich schon die Gebärmutter (Uterus) und der obere Teil der Scheide (Vagina feminina) gebildet. Das bindegewebige Stroma und die glatte Muskulatur der Scheide ist hierbei aus dem umgebenden Mesenchym hervorgegangen. Bis in die Pubertät hinein ist der Hals der Gebärmutter (Cervix uteri) wesentlich größer als der darüber liegende Hauptteil (Corpus et Fundus uteri).
Aus dem unterhalb der Harnblase (Vesica urinaria) gelegenen Teil der Harnsamenröhre (Pars prostatica urethrae) sprossen bei männlichen Feten zahlreiche entodermale Epithelknospen in das umgebende Mesenchym aus. Sie bilden später das Drüsenepithel der Vorsteherdrüse (Prostata), während die glatte Muskulatur und das Bindegewebe der Drüse aus dem benachbarten Mesenchym entsteht. In der Mitte der Drüsenanlage befindet sich ein größerer Hohlraum, der Utriculus prostaticus, welcher in der Mitte des Müllerschen Geschlechtshöckers (späterer Colliculus seminalis) gelegen ist und den Überrest des Müllerschen Gangendes beim männlichen Fetus darstellt.


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* Stadieneinteilung nach Carnegie