Fakten und Zeitangaben zur
menschlichen Entwicklung
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Tag 46 (2. Monat, 7. Woche, Stadium 18), Scheitel-Steiß Länge: ca. 16 mm
Die Schilddrüse (Glandula thyroidea) hat ihre endgültige Position vor und neben dem unteren Bereich des Kehlkopfes (Larynx), bzw. vor und seitlich der Luftröhre (Trachea) erreicht und ist schon relativ groß geworden. Der Schilddrüsen-Zungengang (Ductus thyreoglossus), der sie mit ihrem Entstehungsort am Foramen caecum der Zunge verbunden hatte, ist normalerweise schon zurückgebildet. Falls er ganz oder zum Teil (partiell) persistiert, können sich über ihn mediale Halszysten oder -fisteln ausbilden. Verbleibt ein Teil des Schilddrüsengewebes (-parenchyms) entlang dieses Ganges, so kann sich an einer solchen Stelle eine sogenannte ektope Schilddrüse bilden, z.B. eine Zungengrundstruma. In 50 % verbleibt zwischen der rechten und linken Schilddrüse eine Verbindung, der Lobus pyramidalis, der aufwärts über den Schildknorpel bis an das Zungenbein reichen kann. Die Epithelzellen der Schilddrüse lassen Blutgefäße und Bindegewebszellen einwachsen und ordnen sich in Form von Strängen und Platten an.
Die Speiseröhre (Oesophagus) hat ihre endgültige relative Länge erreicht und nur noch ein sehr kleines freies Lumen, da das Epithel stark gewachsen (proliferiert) und verdickt ist.
Im Brustbereich hat sich eine Anastomose vom rechten zum linken Milchbrustgang (Ductus thoracicus) ausgebildet.
Im Bereich der nun schon größeren knorpeligen Anlage der Wirbel treten erste Knochenkerne auf, ein C-förmiger hinten, nahe dem zentralen Überrest der Chorda dorsalis, und je einer im Bereich des Wirbelbogens (Arcus vertebrae) rechts und links in einigem Abstand zum Rückenmark. Die knorpelige Schädelbasis zeigt gegenüber der 6. Woche folgende Veränderungen: vorne im künftigen Nasenbereich sind die Trabeculae miteinander verschmolzen und die knorpelige Nasenkapsel ist entstanden. Die Knorpel der Alae orbitales und temporales haben sich vergrößert, aber sind noch voneinander getrennt. Die Hypophysenknorpel beider Seiten sind über die Mitte hin miteinander verschmolzen und haben sich auch nach seitlich vergrößert. Der Parachordalknorpel und die Ohrkapseln haben sich verdickt und die 3 occipitalen Sklerotome sind zum Occipitalknorpel verschmolzen. Die Anlage der Chorda dorsalis ist verschwunden. Im Bereich des Schädeldaches ist auch längere Zeit noch nur Mesenchymgewebe zu erkennen.
Die Hemisphärenbläschen des Endhirns (Telencephalon) nehmen stark an Volumen zu und überwachsen im Folgenden mehr und mehr die angrenzenden Hirnteile zunächst des Zwischenhirns (Diencephalon), dann des Mittelhirns (Mesencephalon) und Rautenhirns (Rhombencephalon). Allmählich treffen sie in der Mitte aufeinander, wodurch sie an der zur Mitte hin gelegenen (medialen) Oberfläche abgeflacht werden. Das dazwischen liegende Mesenchymgewebe verdichtet sich zur Sichel der harten Hirnhaut (Falx durae matris cerebri). Durch das C-förmige Wachstum werden die mit Hirn-Rückenmarksflüssigkeit gefüllten Hohlräume der Seitenventrikel der Großhirnhemisphären auseinandergezogen und bilden ihre Vorder- Hinter- und Unterhörner aus (Cornua anteriores, posteriores et inferiores). Die Area choroidea, wo sich bald der Plexus choroideus bildet, wird dabei zur Mitte hin (nach medial) verlagert. Durch das C-förmige Umbiegen der Großhirnhemisphären wird der Schläfenlappen des Großhirns (Temporallappen = Lobus temporalis) gebildet und die C-Form des Streifenkörpers (Corpus striatum) bedingt. Durch den Streifenkörper wachsen die zur Großhinrinde aufsteigenden Nervenzellfortsätze und die von dort absteigenden Projektionsbahnen hindurch, weshalb sich die typische Streifung ergibt und das Corpus striatum in den außen liegenden Schweifkern (Nucleus caudatus) und den innen liegenden Schalenkörper (Putamen) trennt. Die auf engem Raum gebündelten, trennenden Fasermassen werden als innere Kapsel (Capsula interna) bezeichnet.
Das Chorion laeve verliert allmählich seine Zotten.


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* Stadieneinteilung nach Carnegie