Fakten und Zeitangaben zur
menschlichen Entwicklung
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Tag 25 (1. Monat, 4. Woche, Stadium* 11), Scheitel-Steiß Länge: ca. 3,8 mm
17 – 20 Ursegmente (Somiten) sind gebildet. Durch die Kopf- und Schwanzfalte hat der Embryo eine gekrümmte Gestalt. Während einige Somiten sich gerade entwickelt haben, sind aus den älteren schon die Zellen des Sklerotoms ausgewandert; sie umgeben die Chorda dorsalis und das Neuralrohr und sind die Anlagen für die Wirbelsäule und die zugehörigen Bänder. Das nach dorsal gewanderte Sklerotom lagert sich um das embryonale Rückenmark, um hier die Wirbelkörperbögen (Arcus vertebralis) zu bilden. Das nach ventrolateral zur Körperwand hin ausgewanderte Mesenchym des Sklerotoms wird später zu den Rippenanlagen bzw. Processi costarii der Lendenwirbel. Zwischen der Chorda dorsalis hat sich das nach ventromedial gewanderte Sklerotom so angeordnet, daß cranial ein lockermaschiger und caudal ein verdichteter Abschnitt für jedes Segment besteht. Ein Teil der dicht beieinander liegenden Zellen wandert noch ein kleines Stück cranialwärts, womit es in Höhe des zugehörigen Myotoms, aber medial zu liegen kommt. Aus diesem Teil entstehen die Zwischenwirbelscheiben (= Bandscheiben = Disci intervertebrales). Der Rest des dichteren Mesenchyms verschmilzt mit dem lockeren und bildet die Anlage der Wirbelkörper. Dadurch erhält jeder Wirbel Sklerotomteile zweier ehemaliger Somiten, womit er eine intersegmentale Struktur ist. Die inzwischen auswachsenden Spinalnerven finden sich deshalb nahe der Zwischenwirbelscheiben und Segmentarterien an der Seite der Wirbelkörper. Sobald die Chorda dorsalis in den Wirbelkörper eingeschlossen wird, degeneriert sie. Nur in den Zwischenwirbelscheiben bleibt sie in Form des Gallertkerns (Nucleus pulposus) erhalten.
Die in den Somiten zurückgebliebenen Zellen gehören im hinteren Teil zum Dermatom, welches die epitheliale hintere Wand bildet. Darunter vereinigen sich die freien Enden der Somitenwand zu einer neuen Zellplatte, dem Myotom mit dem Anlagenmaterial für die zu dem Segment des Somiten gehörende Muskulatur. Aus dem Dermatom wird sich das Unterhautbindegewebe (Corium) entwickeln.
Der Neuroporus anterior schließt sich und damit auch das Vorderhirn.
Auf der Ventralseite des Embryos ist eine mächtige Vorwölbung durch das Herz sichtbar. In diesem beginnt nun die Teilung von Atrioventrikularkanal, Vorhof (Atrium) und Kammer (Ventrikel).
In der Mitte des Bodens der entodermalen Mundbucht bildet sich zwischen dem ersten und zweiten Kiemenbogen vor dem Foramen caecum eine dreieckige Erhebung aus, das Tuberculum impar (= mediane Zungenanlage). Es stammt aus dem Mesenchym des vorne in der Mitte gelegenen (ventromedialen) Teil des 1. Kiemenbogenpaares.
Aus dem letzten (caudalen) Teil des Vorderdarms und dem ersten (cranialen) Teil des Mitteldarms, die im Bereich der Leber und der neu aufgetretenen hinteren Bauchspeicheldrüsenknospe (dorsale Pankreasknospe) ineinander übergehen, hat sich der Zwölffingerdarm (Duodenum) gebildet. Beide Abschnitte wachsen sehr rasch und formen eine C-förmige Schleife, die nach hinten offen ist. Kurz vor der Einmündung des Leberstiels in das Duodenum hat sich eine neue Knospe an diesem gebildet, die vordere (ventrale) Pankreasknospe, die gemeinsam mit den beiden Leberanlagen im ventralen Mesenterium des Dünndarms gelegen sind. Letzteres hat sich aus dem ausgedünnten unteren Teil des Septum transversum gebildet und stellt nur noch eine dünne zweischichtige Peritonealmembran dar. Man faßt das ventrale Mesenterium des oberen Teils des Dünndarms (späteres Ligamentum hepatoduodenale) und das Mesogastrium ventrale (Ligamentum hepatogastrium) als kleines Netz (Omentum minus) zusammen. Letzteres hängt cranial am späteren Zwerchfell und endet caudal am Foramen epiploicum (Winslowi), dem Eingang in eine Tasche des Bauchfells, die Bursa omentalis. Dieser Eingang, wie auch die Bursa omentalis entsteht durch das in den Embryo eingestülpte extraembryonale Coelom.
In diesem Stadium hat der Mitteldarm noch ein kurzes dorsales Mesenterium, daß ihn an der hinteren Bauchwand befestigt und worin die Arteria mesenterica superior verläuft. In der weiteren Entwicklung nimmt die Länge des dorsalen Mesenterium schnell zu.
Die inzwischen schon große Leberanlage ist vom vorderen (ventralen) Mesenterium des Dünndarm hochgewachsen in das ventrale Mesenterium des Magens bis an die künftige Anlage des Zwerchfells heran. Zum Darm hin findet sich von der Leberanlage ausgehend das Omentum minus, das man deshalb auch als Mesohepaticum dorsale bezeichnen kann. Durch seinen unteren Teil (Ligamentum hepatoduodenale) gelangen die Gefäße zur Leberpforte. Als Mesohepaticum ventrale bezeichnet man die spätere Umschlagsfalte des Bauchfells (Ligamentum coronarium hepatis) am Rand der direkten Verwachsung der Leber mit dem Zwerchfell. Das Ligamentum falciforme hepatis, welches zwischen Leber und vorderer Bauchwand liegt, führt die Vena umbilicalis zur Leber. Letztere bringt sauerstoffreiches Blut aus der Plazenta in den Embryo und wird nach der Abnabelung post partum zum bindegewebigen runden Leberband (Ligamentum teres hepatis). Im Bereich der Leber entsteht ein großes Gefäß, welches das sauer- und nährstoffreiche Blut der Nabelvene (V. umbilicalis) direkt in die untere Hohlvene (V. cava inferior) führt, der Ductus venosus Arantii. Dieser wird nach der Geburt zum Ligamentum venosum. Über eine Klappe der V. cava inferior, die Valvula Eustachii wird der Strom des arterialisierten Blutes durch den rechten Vorhof direkt in das jetzt noch nicht gebildete, offene Foramen ovale in den linken Vorhof weiter gelenkt, gelangt über die linke Kammer in die Körperschlagader (Aorta) und von dort in die ersten (proximalen) Abgänge derselben, die das Blut zum Gehirn, Kopf, Hals und den Armen weiterleiten. Deshalb erhalten diese Strukturen wesentlich sauer- und nährstoffreicheres Blut als die darunter gelegenen Körperregionen, da vor den Abgängen der sie versorgenden Arterien der Ductus arteriosus Botalli (= linke 6. Kiemenbogenarterie) verbrauchtes sauerstoffarmes Blut in die Aorta bringt, welches sich mit dem arterialisierten Blut mischt. Auch deshalb können sich Gehirn, Kopf, Hals und Arme schneller und früher entwickeln. Das verbrauchte Blut der Vena cava wird vom rechten Vorhof in die rechte Herzkammer schließlich in den Lungenarterienstamm und über den Kurzschluß, des Ductus Botalli in die Aorta thoracica geleitet. Die Durchmischung von frischem und verbrauchten Blut ist im Bereich des rechten Vorhofs sehr gering.
Auf jeder Seite des Embryos gibt es eine craniale und eine caudale Kardinalvene, die sauerstoffarmes Blut aus dem gesamten Embryo sammeln. Beide Gefäße vereinigen sich zu einer kurzen V. cardinalis communis vor der Einmündung in das rechte bzw. linke Sinushorn des Herzschlauchs.
Bis zum 25. Tag sind alle Zotten zu Tertiärzotten mit Blutgefäßen und Bindegewebe in der Mitte herangereift.


--> allgemeine Informationen zu den Kiemenbögen
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* Stadieneinteilung nach Carnegie