Fakten und Zeitangaben zur
menschlichen Entwicklung
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Tag 18 (1. Monat, 3. Woche, Stadium 8)
Die bisher rundlich flache Keimscheibe verbreitert und verdickt sich im vorderen (cranialen) Bereich durch die schnelle Teilung und fortdauernde Einwanderung der Mesenchymzellen aus dem Bereich des Primitivknotens und der Primitivrinne. Der hintere (caudale) Bereich der Keimscheibe bleibt dagegen vergleichsweise schmal.
Der Chordafortsatz verlängert sich und wird vorübergehend in die Entodermschicht aufgenommen (inkorporiert). Sein Boden verschmilzt mit dem darunter gelegenen Entoderm und der innere Hohlraum, das Lumen, des Chordafortsatzes verschwindet. Im Bereich der ehemaligen Primitivgrube bildet sich der Canalis neurentericus, der die Amnionhöhle und den Dottersack miteinander verbindet.
Im extraembryonalen Mesenchym, also dem unreifen Bindegewebe außerhalb des eigentlichen Embryos haben sich an folgenden Stellen viele kleine Blutinseln gebildet: Wand des Dottersacks, Bereich der Keimscheibe und der Allantois. Im Bereich dieser Blutinseln zeigen sich jetzt erste Blutgefäße und Blutzellen des Embryos. Im Inneren der Blutinseln gelegene Stammblutzellen (Hämatogonien) werden rund, lösen sich voneinander und werden zu Megaloblaten, den Vorläufern der roten Blutkörperchen. Die randständigen Inselzellen werden zu Gefäßwand bildenden Zellen, den Angioblasten, und sprossen ins benachbarte Mesenchym aus. Erste Blutgefäße wandern in das Mesenchym der Zotten ein, wodurch diese zu Tertiärzotten werden (Kennzeichen: Kapillaren im Mesoderm des Zottenstromas). Aus den Angioblasten entstehen bald Endothelzellen, die jetzt auch schon erste primitive Gefäße um die Neuralplatte herum ausbilden. Eine besonders dichte Zusammenlagerung von Angioblasten und Blutzellen findet sich im Bereich der herzbildenden (kardiogenen) Zone, einer Verdickung der Splanchnopleura, die sich vor der Buccopharyngealmembran vor dem Neuralplattenmaterial findet. In der kardiogenen Zone schwärmen Mesenchymzellen aus der Splanchnopleura aus, die sich beiderseits zur Mittellinie hin als solide Zellstränge verdichten und schon bald ein Lumen ausweisen, wodurch die beiden Herzschläuche gebildet werden.


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* Stadieneinteilung nach Carnegie