Synaptische Körperchen (SK) spielen eine
wichtige Rolle bei der Reizübertragung in der Retina. Um die Funktion
der zu ihnen gehörenden Synapsen mit hoher Übertragungsrate in
ihrer dreidimensionalen Struktur erfassen zu können, ist es wesentlich,
die Morphologie der SK räumlich darzustellen. An lückenlosen
Schnittserien diverser Mausretinae (Schnittdicke 50 nm) wurden die ersten
und zweiten Synapsen der Sehbahn am Elektronenmikroskop digital dokumentiert.
Die gewonnenen Bilder wurden einem Alignment unterzogen und als Datenarray
in das Rekonstruktionsprogramm VoxelCruncher importiert. Es folgte die
Segmentierung der SK, ihrer Verankerungsstrukturen und des zugehörigen
Abschnittes der Zellmembran sowie der assoziierten Bipolar- und Horizontalzellfortsätze.
Die so erzeugten dreidimensionalen Objekte wurden in Beziehung zueinander
aus verschiedenen Perspektiven dargestellt.
Die SK in den Fortsätzen der Sinneszellen
waren etwa um den Faktor 4 grösser als ihre Korrelate in den Bipolarzellen.
Die Form der vornehmlich in Stäbchenterminalen visualisierten SK variierte
von U-Strukturen bis hin zu Platten und kugelförmigen Gebilden. Letztere
fanden sich als Anhängsel oder auch frei im nahen Zytoplasma. Erstmals
wurde hier auch die dreidimensionale Struktur der Membranverankerungen
der SK in die Rekonstruktion mit einbezogen. Bei einigen SK konnte diese
allerdings nicht dokumentiert werden, weil sich letztere frei im Zytoplasma,
jedoch immer in der Nähe der präsynaptischen Membran, befanden.
Bei Bipolarzellen hingegen scheint das Fehlen der Membranverankerung die
Regel zu sein. Die kleineren, isoliert auftretenden SK dieser Neurone erscheinen
auch nicht U-förmig oder sphärisch, sondern ähneln eher
dünnen Platten, wie sie z.B. auch in der Zirbeldrüse zu finden
sind.
Es wird diskutiert, weshalb die grossen
SK der primären Sinneszellen, die ein erhebliches Quantum an Transmittervesikeln
binden, nur einer geringen Zahl deutlich kleinerer SK in den Bipolarzellen
gegenüberstehen.
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